Bei der jungen lettischen Ausnahmeorganistin Iveta Apkalna verbinden sich tiefe Musikalität und makellose Technik aufs Glücklichste mit einem untrüglichen Gespür für die Wirkung der Musik. So hat sie in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer Künstler die Orgel als Königin der Instrumente von ihrem „angestaubten" Image befreit. Selbst bei technisch schwierigsten Anforderungen vermag sie in ihren Interpretationen noch aufregende Akzente zu setzen. Iveta Apkalna ist es gelungen, als Organistin zum Star zu werden - etwas, was sonst fast nur Dirigenten, Sängerinnen und Sänger, Klavier oder Geigen-virtuosen vorbehalten bleibt. Geschafft hat sie das mit ihrer geerdeten Lebensfreude, ihrer konzentrierten Ernsthaftigkeit, ihrer Akribie und ihrem fröhlichen Eigensinn, der die Sache meint und nichts von Eitelkeit hat, vor allem aber mit ihrer überragenden Beherrschung eines Instruments, das unter Allen als Königin gilt.
Iveta Apkalna wurde in Lettland (Rezekne) geboren und studierte Klavier und Orgel an der J. Vitols Musikakademie Riga. Nachdem sie 1999 beide Ausbildungen mit Auszeichnung abschloss, absolvierte sie an der London Guildhall School of Music and Drama ein weiteres Konzertexamen (Klavier). Von 2000 bis 2003 war Iveta Apkalna vom DAAD geförderten Solistenklassestudentin im Fach Orgel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
Iveta Apkalna erhielt bei zahlreichen internationalen Wettbewerben Auszeichnungen: 2003 gewann sie den ersten Preis sowie 4 Zusatzpreise beim „3. Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbewerb“ in Kaliningrad, 2002 ging sie als Siegerin des europäischen Auswahlwettbewerbs „Royal Bank Calgary International Organ Competition" in London hervor und wurde beim Finale in Calgary, Kanada, mit dem für Organisten maßgebenden Bachpreis bedacht. 2004 wurde ihr in Riga der „Grand Latvian Music Award“ für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Musik verliehen. 2005 verschaffte sie dem Instrument Orgel erstmals bei der Vergabe des „ECHO-Klassik-Preises“ Berücksichtigung: Iveta Apkalna wurde „Instrumentalistin des Jahres", zusammen mit u.a. Anne-Sophie Mutter und Hélène Grimaud. 2008 erhält sie zum zweiten Mal den „ECHO-Klassik-Preis“ in der Rubrik Klassik ohne
Grenzen für die Produktion mit David Orlowsky`s Klezmorim-Ensemble „Noema“, die bei SonyBMG/Sony Classical erschienen ist.
Heute konzertiert sie weltweit und verleiht der Orgel abseits der Kirchenmusik nie gekannten Glanz durch Auftritte in allen bedeutenden Konzerthäusern (Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, Essen, Dortmund, Wien, Luxemburg, San Francisco, Moskau, Budapest u.a.) und bei führenden Festivals (Lockenhaus-Festival, Musikfest Bremen, Händelfestspiele Halle/Saale, Ludwigsburger Schlossfestspiele, Schwetzinger Festspiele) und mit führenden Orchestern (Berliner Philharmoniker, Hamburger Philharmoniker, Kremerata Baltica, Rundfunk Sinfonieorchester Berlin u.a.) unter der Leitung so bedeutender Dirigentenpersönlichkeiten wie Claudio Abbado, Simone Young, Marek Janowski und Andriss Nelsons.
Iveta Apkalna wird 2012 beim WDR-Sinfonieorchester und beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Mariss Jansons debütieren. Zudem wird sie “Artist in Residence” beim MDR Musiksommer sein. Sie ist die erste Solokünstlerin der diese Ehre im Rahmen dieses Festivals zu Teil wird.